Mit unseriösen Umfragen gegen die AfD anzugehen, wird nichts bringen

Geschrieben am 18.09.2024
von Albrecht Müller

Bei tagesschau.de habe ich diesen Text entdeckt. Sein Titel: „Ökonomen erwarten negative Folgen der AfD-Erfolge“. Im Text selbst heißt es sogar: „Fachkräfte könnten abgeschreckt werden, Investitionen ausbleiben: Experten rechnen nach den Erfolgen von AfD und auch BSW bei den Landtagswahlen laut einer Studie mit negativen Konsequenzen für Sachsen und Thüringen.“ Albrecht Müller.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Und so geht es weiter im Text:

„Die Wahlergebnisse der AfD und des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) in Sachsen und Thüringen bereiten Wirtschaftswissenschaftlern Sorgen. In einer Befragung des Münchner ifo-Instituts unter 185 Ökonominnen und Ökonomen rechnen 67 Prozent mit einer negativen wirtschaftlichen Entwicklung in Sachsen durch die Landtagswahl. Für Thüringen sind es sogar 74 Prozent. Positive Effekte werden jeweils nur von einer sehr kleinen Minderheit erwartet.“

Nur 185 Personen sind befragt worden. Und aus den Antworten dieser geringen Zahl von Personen, deren Meinungsbildung und Antwort noch dazu alleine durch die Befragung durch ein Wirtschaftsforschungsinstitut in eine bestimmte Richtung gelenkt wird, leitet man Prozentsätze von Zustimmung und Ablehnung ab. Das ist hanebüchen. Aus vielerlei Gründen: Die Anzahl der Personen ist viel zu gering, um daraus Ergebnisse ausgedrückt in Prozentsätzen ableiten zu können. Außerdem sind auch diese Ökonomen beeinflusst von der allgemeinen Stimmung und der Stimmungsmache. Man muss nicht Anhänger der AfD sein, um solche Studien für ausgesprochen unseriös zu halten. Das ist nackte Propaganda, übrigens eine Propaganda, die nicht gegen die AfD wirken wird. Solche angeblichen Studien werden eher zugunsten der AfD wirken, weil der Mangel an Seriosität deutlich erkennbar ist.

Übrigens bekommt bei der angeblichen Studie auch das Bündnis Sahra Wagenknecht sein Fett ab. Im Text des ifo-Instituts heißt es:

„Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Erfolges des BWS (gemeint ist wohl das BSW, der Verfasser) bei den Landtagswahlen bewerten die VWL-Professorinnen und VWL-Professoren überwiegend kritisch, sind aber etwas positiver als bei den Auswirkungen des AfD-Erfolges.“

Der manipulative Charakter der Veröffentlichung der Tagesschau wird auch am Gebrauch des Wortes „Experten“ sichtbar. Ich wiederhole die einschlägige Passage: „Experten rechnen nach den Erfolgen von AfD und auch BSW bei den Landtagswahlen laut einer Studie mit negativen Konsequenzen für Sachsen und Thüringen.“ – Sind Professoren der Ökonomie, im konkreten Fall also Volkswirte und Betriebswirte, mit dem Professorentitel besonders geeignet, um die Auswirkungen von Wahlergebnissen auf die wirtschaftliche Entwicklung eines Bundeslandes zu erkennen? Im konkreten Fall werden die Damen und Herren eine solche Frage eher auf dem Hintergrund ihrer gesellschaftlichen, meist bürgerlichen Stellung beurteilen als aus fachlicher Sicht. In den Antworten kommt dann Sympathie und im konkreten Fall eher Antipathie dieser bürgerlichen Kreise gegenüber den betroffenen Parteien zum Ausdruck.

Zur manipulativen Nutzung des Begriffs „Experten“ habe ich mich übrigens in „Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst“ geäußert. Dort ist im Kapitel III. „Methoden der Manipulation“ unter III.14 auch beschrieben, wie mit Berufung auf Experten manipuliert wird.

Titelbild: ifo.de